Frauen aus der Eschweiler Innenstadt stärken
Frauen aus der Eschweiler Innenstadt stärken
„Frauen machen Gesellschaft“ heißt das neue Prokekt der Arbeiterwohlfahrt. Frühstück als ein Angebot etablieren.
VON SONJA ESSERS
ESCHWEILER Kinderreich, arbeitslos, alleinerziehend: Diese drei Adjektive treffen auf zahlreiche Menschen in der Eschweiler Innenstadt sowie in den Stadtteilen Ost und West zu. Das geht aus dem Sozialraummonitoring der Städteregion Aachen hervor. Wenn es nach Silke Arens geht, soll sich das allerdings bald ändern. Das Projekt „Frauen machen Gesellschaft“ der Arbeiterwohlfahrt (AWO) richtet sich an Frauen aus diesen Sozialräumen und soll sie künftig stärken. „Oft kommt man nicht aus seiner eigenen Lebenswelt heraus. Wir möchten den Frauen Kraft geben und sie darin unterstützen, ihre Lebenswelt selbst zu gestalten und nicht von anderen gestalten zu lassen“, sagt die Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbands Aachen-Land.
Rustam Fatali Randa und Rosemarie Gillißen sind seit Januar mit jeweils zehn Stunden für das Projekt tätig. Künftig sollen sie die Frauen beraten, begleiten und informieren. In einem ersten Schritt sollen bereits bestehende Angebote für die Zielgruppe erfasst werden. Auch die Vernetzung und Kontaktherstellung zu möglichen Kooperationspartnern stehen in der Anfangsphase auf dem Programm.
Voraussichtlich ab April sollen die ersten Angebote starten – darunter auch ein offenes Frühstück. Bei diesem können interessierte Frauen sich außerhalb der eigenen Familie kennenlernen und über ihren Alltag austauschen. „So können sie zum Beispiel darüber sprechen, was sie beschäftigt“, meint Arens.
Und aus diesen Bedarfen sollen schließlich entsprechende Angebote entstehen. „Die können beispielsweise kreativ sein. Wir wollen aber auch kulturelle Veranstaltungen damit abdecken und den Frauen so Teilhabe ermöglichen“, berichtet die AWO-Geschäftsführerin.
Gefördert wird das Projekt, das anteilsmäßig auch von der Städteregion finanziert wird, für fünf Jahre – bis Ende 2027. Eine Seltenheit, weiß Arens zu berichten. „Oft ist es so, dass Projekte wie dieses nach einem Jahr auslaufen und dann weitere Anträge gestellt werden müssen. Fünf Jahre geben uns viel mehr Planungssicherheit.“
Im Rahmen des Projekts sollen die Ressourcen der Frauen genutzt werden. Ziele der einzelnen Angebote sollen neben der Stärkung des Selbstbewusstseins auch die Informationsvermittlung zu beruflichen und wirtschaftlichen Themen sowie zu Erziehungsfragen sein. Zudem ist die Förderung von Selbstständigkeit und Integration vorgesehen.
„Es gibt keine schwache Frau, sondern nur eine überforderte oder verzweifelte, die nur einen kleinen Schub braucht, um ein Hindernis zu überwinden und ihre Persönlichkeit zu entfalten“, sagt Arens und fügt hinzu: „Ich hoffe, dass wir mit diesem Projekt nicht nur Frauen fördern und starkmachen können, sondern ganze Familiensysteme.“ Sie weiß, dass es immer wieder Frauen gebe, die auf ihre Rolle als Mutter und Ehefrau reduziert würden. „In vielen Familien sind Frauen der Dreh- und Angelpunkt. Geht es ihnen nicht gut, wirkt sich das automatisch auf ihre Kinder aus.“
Ansprechpartnerinnen für das Projekt
Rustam Fatali Randa und Rosemarie Gillißen sind Ansprechpartnerinnen für das Projekt „Frauen machen Gesellschaft“ der Arbeiterwohlfahrt. Sie sind erreichbar unter Tel. 02403/5050713 und 0159/04524849 sowie per E-Mail an r.rustam-fatali@awo-aachen-land.de“ und r.gilissen@awo-aachen-land.de“ .
Eschweiler Nachrichten, 04.02.2023